Bei der Challenge läuft es für Chris Dels und Matthias Türk nicht wie gewünscht, sie ziehen aber wie alle vier Bamberger bis zum Ende durch.

Vier Bamberger Triathleten haben sich durch die Langdistanz der Challenge Roth gekämpft und blicken mit gemischten Gefühlen auf den Renntag zurück. Um 6.30 Uhr fiel der erste Startschuss für Profi Chris Dels (Böhnlein Sports).

Der 37-Jährige nahm erst vor drei Wochen an der Langdistanz Des Moines (USA) teil, klagte dort über Magen-Darm-Beschwerden und muskuläre Probleme. Von den Strapazen noch nicht ganz erholt, sollte Roth insbesondere als Testwettkampf dienen, um an den erkannten Schwachstellen zu arbeiten.

Seite an Seite mit Sam Long (USA), dem Ironman-Sieger von 2021, ging es für ihn zum 3,8 Kilometer langen Schwimmen in den Kanal. Nach 59:28 Minuten – einer Zeit, mit der er nicht ganz zufrieden war – erreichte Dels die Wechselzone, ehe es für 180 Kilometer auf die Radstrecke ging.

Während er hier auf der ersten von zwei Runden seine Leistung abrufen konnte, musste er in der zweiten Runde aufgrund der erneut auftretenden muskulären Probleme Tempo rausnehmen. Zumindest die Anpassungen bei der Verpflegung zeigten die erwünschte Wirkung.

Nach 4:32 Stunden begann dann der Marathon. Obwohl er die ersten Kilometer noch stark anlaufen konnte, kam frühzeitig der Leistungseinbruch.

„Hier steckte mir eindeutig noch die Langdistanz aus den USA in den Knochen. Im Hinblick auf meine langfristigen Ziele hätte ich das Rennen wohl beenden müssen. Die Wahnsinns-Atmosphäre, die vielen angereisten Unterstützer und die zahlreichen Zuschauer machten es mir aber quasi unmöglich, das Rennen abzubrechen. Da gingen auch mir als Profi die Emotionen durch“, sagt Dels.

Nach 8:35:55 Stunden erreichte er als 16. bei den Profis und Gesamt-23. das Ziel.

Auch für Matthias Türk, ebenfalls von Böhnlein Sports, lief das Rennen alles andere als rund. Um 6.50 Uhr ging es für ihn los. Nach etwa der Hälfte der Schwimmstrecke kassierte der 28-Jährige einen Schlag ins Gesicht, er musste sich noch im Wasser und später in der Wechselzone mehrmals übergeben.

Die Hoffnung, zumindest seine Radstärke ausspielen zu können, wurde nach rund 80 Kilometern von Schaltproblemen am Zeitfahrrad torpediert, die ihn teilweise zum Anhalten und unrhythmischen Fahren zwangen. Umso beachtlicher ist, dass er mit 4:25 Stunden, trotz aller Umstände, die 15. schnellste Radzeit unter etwa 3000 Athleten erzielte.

Seine Pechsträhne riss jedoch auch beim Marathon (3:16:58) nicht ab. Weil einer der Supporter ihm seine Radzeit angesagt hatte, kassierte Türk zu allem Überfluss noch eine einminütige Zeitstrafe. Die Liste an Gründen für einen Rennabbruch war ellenlang. Doch der Triathlet bewies mentale Stärke und beendete die Langdistanz nach 8:50:35 Stunden auf Platz 6 in seiner Altersklasse und Rang 47 gesamt.

Dass gleich so viel in einem Rennen schief geht, habe Türk noch nicht erlebt. „Auch wenn die Zielzeit nicht meinen Erwartungen entspricht, bin ich stolz darauf, durchgezogen zu haben.“ Jetzt fokussiert er sich voll auf Hawaii. Am 8. Oktober wird Türk in Kona um den Amateurweltmeistertitel auf der Langdistanz kämpfen.

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