Bamberg

Im Triathlon stehen die Wintermonate traditionell im Zeichen der Saisonplanung und Vorbereitung. So auch für den Bamberger Profitriathleten Matthias Türk. Im Gespräch blickt er voraus auf das Saison-Highlight und weckt damit glatt Summerfeeling: die Challenge Roth!

Seit über 14 Jahren ist der Bischberger Türk mittendrin in einer der größten Manegen der Welt: dem Triathlon-Zirkus. Nachdem er vor allem von 2020 bis 2022 als Amateur hervorragende Leistungen auf der Langdistanz vollbrachte und sich so für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii in 2022 qualifizierte, wagte er im Anschluss den nächsten Schritt. Er zog eine Profi-Lizenz, um sich mit den besten Athleten der Welt zu messen. „Als Amateur wird man mit seinen Mitstreitern in Altersklassen gemessen. Die Profis starten quasi in einer eigenen Wertung. Der Reiz, sich auch mit ihnen messen zu dürfen, wurde über die letzten Jahre immer präsenter“, erklärt der 31-Jährige.

Im vergangenen Jahr sammelte er wertvolle Erfahrungen. „Die Renndynamik bei den Profis ist eine ganz andere, viel taktischer. Das war erstmal eine Umstellung. Genauso wie die Anpassung meiner Lebensumstände. Im Profibereich betreiben viele Athleten den Sport als Vollzeitjob. Ich stand also erstmal vor der Herausforderung meinen Alltag so zu gestalten, dass ich überhaupt konkurrenzfähig sein kann. Das geht natürlich mit Beruf und meiner Selbstständigkeit als Trainer nicht von selbst. Aber Stück für Stück pendeln wir uns mit jeder Erfahrung mehr ein.“

30 Stunden Training pro Woche sind für den Bischberger keine Ausnahme, sondern die Regel. „Es sind nicht nur die drei Disziplinen Schwimmen, Laufen und Radfahren, die mich Woche für Woche beschäftigen. Krafttraining, Regeneration und Ernährung stehen dem in nichts nach. Ich bin wahnsinnig dankbar diesen Weg gehen zu dürfen“, verrät Türk.

Für den Oberfranken, der bereits 2022 und 2024 bei der Challenge Roth, einem der beliebtesten Langdistanzen der Welt, an den Start ging, ist das Event in Bayern weit mehr als nur ein Rennen – es ist eine Herzensangelegenheit. „Die Atmosphäre in Roth ist einzigartig. Die Zuschauer an der Strecke, die unglaubliche Unterstützung, die man dort erhält, ist unbeschreiblich. Es motiviert mich jedes Jahr aufs Neue, mich noch intensiver vorzubereiten. Schon als kleiner Junge war ich jedes Jahr mit meinen Eltern vor Ort. Als ich 2022 zum ersten Mal selbst auf die Bühne ging, erfüllte sich ein Lebenstraum.“

Im Vergleich zu den kürzeren Triathlons müssen Langdistanz-Athleten wie Türk nicht nur ihre physische Fitness, sondern auch ihre mentale Stärke auf höchstem Niveau trainieren. „Es geht nicht nur darum, den Körper auf die Belastung vorzubereiten, sondern auch den Kopf. 180 Kilometer auf dem Rad und danach noch einen Marathon zu laufen, das ist eine enorme psychische Herausforderung“, so Türk.

Seine Vorbereitung auf das Event 2025 beginnt bereits im Winter. Im Januar und Februar konzentriert er sich auf den Grundlagenausdauerbereich und baut seine Fitness durch intensives Schwimm-, Rad- und Lauftraining weiter aus. Um die enormen Distanzen zu meistern, legt er besonderen Wert auf Krafttraining, um widerstandsfähig und ermüdungsresistent für die enormen Anstrengungen am Renntag zu werden.

Türk geht in Roth in diesem Jahr mit einem klaren Ziel vor Augen an den Start: Er möchte seine bisherige Bestzeit unterbieten und sich im Profizirkus etablieren. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Die Challenge Roth zieht immer mehr international bekannte Athleten an, die alles daransetzen, bei dem Rennen zu glänzen. „Die Konkurrenz ist hart, aber das macht den Reiz aus. Es motiviert mich, immer noch mehr zu geben, mich weiter zu verbessern und meine Grenzen zu verschieben“, so der Profi-Triathlet.

Dabei setzt er auf die Erfahrung, die er in den vergangenen Jahren auf dieser Strecke gesammelt hat. Bei seinem ersten Start im Jahr 2022 erreichte er in 8:50 Std. als einer der schnellsten Amateure das Ziel, 2024 arbeitete er sich in 8:35 Std. auf den 29. Rang der Profis vor. „Jeder Start in Roth war eine wertvolle Lektion. Ich habe gelernt, mit den verschiedenen Herausforderungen – wie dem extrem hektischen Massenstart oder dem taktischen Wettkampf – umzugehen. Das wird mir auch in diesem Jahr helfen“, erklärt der Athlet von Böhnlein Sports.

Für Türk ist die Challenge Roth 2025 nicht nur das große Saisonhighlight, sondern auch der erste Schritt, um seinem Traum vom Langdistanz-Finish unter acht Stunden einen Schritt näherzukommen. „Die Herausforderung in Roth ist immens, aber ich bin fest entschlossen, auch in diesem Jahr mein Bestes zu geben und mit einer persönlichen Bestzeit nach Hause zu kommen“, sagt Türk.

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